Der Senat wird aufgefordert, nach Vorbild des jährlich erfolgreich stattfindenden Mädchen-Zukunftstages Girls´Day einen Berliner Boys´Day zu initiieren. Ziel ist es, schulpflichtigen Jungen einen Einblick in die von Frauen dominierten Berufsfelder zu geben, Vorurteile diesen gegenüber abzubauen und somit das Interesse an so genannten Frauenarbeitsplätzen zu wecken.
Die Berliner Regierung, die Geschlechtergerechtigkeit als Querschnittsaufgabe ihres Handelns definiert hat, ist aufgefordert, durch ihre Initiative bundesweit Akzente zu setzen.
Der erste Berliner Boys´Day sollte spätestens im Jahr 2006 erstmals stattfinden.
Der Senat wird aufgefordert, bis zum 31. Dezember 2004 zu berichten.
Begründung:
Seit einigen Jahren findet das von der Bundesregierung initiierte Projekt Girls´Day auch in Berlin erfolgreich statt. Der Girls´Day dient dem Ziel, junge Mädchen auf zukunftsorientierte und verstärkt auch technische Berufe neugierig zu machen. So sollen sie gezielt Einblick in die von Männern dominierten Arbeitsbereiche bekommen.
Doch macht ein Zukunftstag nicht nur für Mädchen Sinn. So beklagt der seit Jahren stetig wachsende Gesundheits- und Pflegemarkt einen Mangel an qualifiziertem männlichen Personal. Aber auch in anderen sozialen Berufen, wie Erziehung und Bildung sind Männer unterrepräsentiert (siehe Kitas und Grundschulen). Somit muss es das Ziel sein, bei Jungen das Interesse für von Frauen dominierte Arbeitsbereiche zu wecken.
Die Idee eines Boys´Days gibt es in ersten Ansätzen bereits in Hamburg („Was für Jungs“), Niedersachsen („Haushaltspass für Jungen – Selbst ist der Mann“) und Aachen (Boys´Day) sowie den gemeinsamen Zukunftstag für Mädchen und Jungen in Brandenburg.
Der Berliner Senat soll nun als Initiator eines Boys´Day fungieren und in Zusammenarbeit mit den bereits bestehenden Kooperationspartnern des Girls´Day sowie den Partnern aus dem sozialen Sektor (z. Bsp. Wohlfahrtsverbände, GEW) die Einrichtung eines Boys´Day sicherstellen.
Berlin, den 19. Oktober 2004
Dr. Lindner Senftleben
und die übrigen Mitglieder der Fraktion der FDP
Ausschuss-Kennung
: ArbBFraugcxzqsq